Am 29. April 2011 war die Veröffentlichung ihres Debutalbums „nur ein wimpernschlag“ (Label in-akustik). Das Album ist bei amazon.de und auch diversen anderen Portalen erhältlich. Ein Neues ist in Arbeit.

Songs, die mitten ins Herz treffen …

Alisa Palmer oder wie man mit einem Wimpernschlag die Musikwelt empfindsamer macht

(Helmut Blecher)

Für die Münchner Schauspielerin und Sängerin Alisa Palmer – ein Multitalent im Bereich Synchron, Schauspiel und Gesang – war die Musik schon immer ein zentraler Punkt in ihrem Leben. Wenn sie im Synchronstudio nicht Stars wie Salma Hayek oder Penelope Cruz ihre Stimme lieh, verlieh sie ihren englischsprachigen Liedern Flügel. Doch erst ein tragischer Schicksalsschlag, der Unfalltod ihrer geliebten Tochter Julia im Jahr 2005, veränderte das Leben von Alisa Palmer – auch in musikalischer Hinsicht.

Was kann tröstlicher sein, als die Erinnerung an einen geliebten Menschen niederzuschreiben, sie in Melodien zu fassen. Alisa Palmer formte daraus Songs, die so gar nicht in ein klar definierbares Genre passen, aber eine klare Richtung vorgeben: Dem Leben, bestimmt von der Liebe, eine positive Richtung zu geben. „Nur einen Wimpernschlag, und die Welt verändert sich. Nichts ist mehr wie es war“, singt Alisa Palmer zu sanftem Piano und Violinenklang im Titelsong ihres Albums „nur ein wimpernschlag“ mit Nachdenklichkeit und Wärme über den Verlust ihrer Tochter und der Notwendigkeit loszulassen.

Wie es der Künstlerin gelingt, sich wieder selbst in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen, das demonstriert die Singer/Songwriterin im Old-School-Funk-Track „Ich bin ich“. Wohlig durchdringt der wabernde Sound des Fretless Bass den Körper, benetzen satte Bläsersätze die Haut, die im beschwingten Rhythmus und dem unwiderstehlichen Refrain des Backgroundchors („Ich bin nicht schwierig, ich bin nicht leicht. Ich bin ich, und das reicht!“) sanft vibriert.

Die in Mannheim geborene Alisa Palmer, die schon als Kind eine große Leidenschaft für Schauspiel, Gesang und Musik zeigte, hat sich bis heute etwas von ihrer kindlichen Freude am Singen und Lieder zu schreiben bewahrt. Mal fröhlich, mal nachdenklich, aber immer mit vollsten Herzen und einem mutigen Blick nach vorne, hat sie 14 Songs für ihr Albumdebüt „nur ein wimpernschlag“ vorgelegt. Eine versierte Band, bestehend aus den zuvor schon in diversen Projekten (wie Glashaus, Laith Al Deen, Klaus Doldinger) tätigen Musikern: Ossi Schaller (Gitarre), Thomas Simmerl (Drums), Tommy Amper (Piano, Keyboards, Vocals), Lorenz Jäger (Gitarre) und Alex Klier (Bass und Mastering des Albums in seinen LXK Studios, Gold/Platin  für u.a. Sportfreunde Stiller, Reamonn, die Ärzte) standen ihr dabei zur Seite.

„Die ursprünglichen Demos hab ich mit ganz einfachen Mitteln gemacht, da ich kein professionelles Studio zur Verfügung hatte. So konnte ich mich mit meinem Korg Triton Le, einem Mikro und eine Steinzeit Cubase Version ausprobieren, was die Kompositionen und Arrangements anbelangte und komponierte in den darauf folgenden Jahren über 35 Titel und machte zu Hause meine Demos“. erklärt Alisa, die durch den Passport-Pianisten Roberto di Gioia und den Produzenten Ernst Ströer (Udo Lindenberg) erfuhr, welches Potentials in ihren Liedern lag: „Sie machten mir Mut, trotz der schwierigen Zeiten für Newcomer unbedingt weiter zu machen, da die Songs und Texte ihrer Meinung nach mitten ins Herz treffen.“

In Tommy Amper, den Alisa Palmer von der Synchronisationsarbeit her kannte, fand sie den mit ihr musikalisch auf einer Wellenlänge schwimmenden Produktionspartner. „Ich wollte unbedingt mit einem erfahrenen Produzenten zusammenarbeiten und somit wurde Tommy Amper mein Co-Produzent“, so Alisa, die die Tracks für „nur ein Wimpernschlag“ in Tommys Jamzone Studio aufnahm. „Ich war happy, wenn ich im Studio war. Meine Tochter hatte mich vor ihrem Unfall immer wieder motiviert doch endlich mein Ding durchzuziehen und das tat ich jetzt, und war über die Produktion glücklich, denn so war es auch in ihrem Sinne.“

Alisa Palmers Songs erzählen mehrheitlich Leben im Hier und Jetzt. Sie sucht und findet Erkenntnisse und Lösungen bei ihrer Suche nach dem Glück. In „Glücklich sein“, einem im Sixties Easy Listening Style angelegten Track, glaubt sie noch nicht das richtige Codewort für das Glück gefunden zu haben, während sie es in der von Pepe Soleras’ (Captain Cook und seine singenden Saxophone) smoothem Tenorsaxofon begleiteten Midtempo-Nummer „Mondin“ schon lebt. Jenseits aller Beschwernisse gleitet sie mit sinnlicher Lust durch die Nacht. Geradezu schwerelos mutet das vom Klang einer Fender Rhodes und einem säuselnden Backing Sound auf himmlisches Format gebrachte „Ich zaubere dir Flügel“ an. Nicht minder zart und fragil ist die Ballade „Engel brauchen keine Flügel“, in dem man selbst als Engel keine Flügel mehr benötigt.

„Für mich ist es wichtig, dass jeder Song das bekommt, was er von der Aussage her braucht. Das bedeutet, z.B. bei ‚Drei Leben’, dass der Mittelteil schon fast metalmäßig ist. Dieser Teil stellt die Apokalypse dar nach Julias Tod. Wiederum bei ‚Baumhaus’ ist das Arrangement eher sparsam und luftig. Klar, ich sitze ja auch auf einem Baum. ‚Jetzt’ ist in die Countryrock Richtung gegangen, weil es der Text so wollte“, resümiert Alisa Palmer, die in ihren Stücken kein „Bla Bla“ erzählt. In locker-flockigen Flamenco-Rhythmus gehalten, benetzt ihr „Bla Bla“ mit höchstem Eingängigkeitspotentials Körper und Geist, lässt uns frei fühlen: „Frei“.

Und wenn Alisa Palmer im Duett mit Jason Lee Jackson auf Deutsch, Englisch und Spanisch singt, dass ein Lächeln wie die Brücken zum Herzen sei, kann man das als Aufforderung verstehen, mit ihr zu den Sternen aufzubrechen.

Zusammenfassung

Wie man mit Musik Schmerz und Trauer besiegen kann, führt die Münchner Singer/Songwriterin Alisa Palmer auf ihrem Album „nur ein wimpernschlag“ hörenswert gut vor. Mit einer Stimme, die bewegt und berührt, singt Alisa über die Leichtigkeit des Seins, in der selbst Engel keine Flügel mehr benötigen. Begleitet von einer exzellent auftrumpfenden Musikerschar, wartet ‚Wimpernschlag’ mit seelenvollen Popmelodien auf, die – für eine kleine Ewigkeit – in der Lage sind Glücksgefühle auszulösen.

Die Redaktion SR3 Saarlandwelle / PG Musik und Unterhaltung schrieb zur Ankündigung der Sendung “ Guten Abend – Lieder & Chansons“ vom 12. Mai 2011 unter der Rubrik Radiotipp u.a.:

„Die Schauspielerin ist nicht nur die Synchronstimme von Salma Hayek und Penélope Cruz, sondern auch eine außergewöhnliche Liedermacherin. Das ist ein mit hervorragenden Musikern exzellent produziertes Album, das keineswegs nur melancholische Seiten hat.“